Ein Rezept für Schokoladenbrot, duftend frisch aus dem Ofen, dazu eine kleine Espressoglasur für mehr Kaffeehaftigkeit in meinem Leben? Ach herrje, manchmal wünschte ich, mir würden solche Sachen nicht nachts einfallen, während ich vor dem Fernseher sitze und Tennis gucke. Passivtennis ist ja absolut meine Sportart und der Ausgleich für die desserthaftigen Ausuferungen.
Also theoretisch… Wenn mir dann nicht immer die verrücktesten Backideen kämen, die ich dann selbstverständlich sofort am Morgen in die Tat umsetzen und losbacken muß. Und den Mann erst mal zu Edeka schicke, weil ich jetzt ganz dringendlich Schokolade für das Zupfbrot aka Pull apart bread brauche. Zumindest der erhält somit ausreichend Bewegung und als Chef-Rezeptetester ist so ein kleiner Spaziergang am Morgen ja auch nicht das allerschlechteste.
Ich muß Euch leider etwas sagen: schmeckt leider genau so lecker, wie ich vermutet hatte. Allerdings ist das jetzt nicht unbedingt die Sorte Gebäck, die man auftischen möchte, wenn die Schwiegermutter zum ersten Mal zu Besuch kommt, denn man wird garantiert Schokolade an den Fingern und eventuell auch um den Mund herum verzeichnen. Ein ordentliches sauberes Essen ohne Schokomalheur ist hier in etwa so unmöglich wie das Essen von Brathähnchen oder Maiskolben. Geht nicht.
Nein, das weiche warme Zupfbrot gefüllt mit einer selbst gemachten Schokoladencreme und überzogen mit Kaffeeglasur reisst man Stück für Stück ab, dazu gibts noch mehr Kaffee oder Milch. Wie bei den Wilden, nichts für die ganz feinen Herrschaften. Meine Definition von Frühstücksglück eben.
Pull apart bread (also übersetzt etwa „Auseinanderrupfbrot“) besteht aus Hefeteig, der oftmals wie Zimtschnecken mit einer Butter-Zucker-Zimt Mixtur bestrichen wird. Der Hefeteig wird ausgerollt, in Streifen geschnitten, bestreichen, die Streifen übereinander gestapelt und nochmal in kleine Stapel geschnitten. So erhält man am Ende ganz viele kleine Rechtecke, die nebeneinander in die Form gefüllt werden und dann am Ende abzupfbare Brotscheiben ergeben.
Aber lest selbst:
Rezept für Schokoladen Zupfbrot mit Espressoglasur – chocolate pull apart bread with espresso glaze
Zutaten:
Für den Teig:
300ml Milch
60g weiche Butter in Stücken
450-475g backstarkes Mehl (Type 550)
1 Packung Trockenhefe (ohne Anrühren)
60g Zucker
1 Ei (Gr. M)
Für die Füllung:
60g hochwertige Schokolade
50g weiche Butter
30g Puderzucker
2 EL Backkakaopulver
Für die Glasur:
1 EL Espresso (oder normaler Kaffee)
1 TL Milch
ca. 50-125g Puderzucker (oder mehr oder weniger, je nach Konsistenzwunsch)
1.) Zunächst den Hefeteig vorbereiten. Hierfür die Milch mit der Butter in einem kleinen Topf auf dem Herd erwärmen (nicht zum Kochen bringen!), bis die Butter geschmolzen ist. Handwarm abkühlen lassen.
2.) 450g des Mehls, Hefe und Zucker in einer Rührschüssel vermengen. Ei und handwarme Milch-Buttermixtur dazu geben und alles mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder den Händen zu einem glatten Teig vermengen. …. Nach und nach Mehl hinzufügen, bis aus dem Teig eine greifbare (nicht zu klebrige aber auch nicht zu trockene) Teigkugel geworden ist. Man sagt gerne, der Teig solle sich in der Küchenmaschine vom Schüsselrand lösen als Faustformel. Den Teig nun in einer Schüssel mit Frischhaltefolie und einem Küchenhandtuch abgedeckt an einem warmen, zugfreien Ort für ca. 1 – 1,5 Stunden gehen lassen. Der Teig sollte sich dann vergrößert haben.
3.) Gegen Ende der Gehzeit die Füllung zubereiten. Hierfür die Schokolade hacken und gemeinsam mit der weichen Butter über einem Wasserbad langsam schmelzen lassen. Dabei gerne ab und an mal umrühren. Puderzucker und Kakaopulver in eine Schale sieben, die Schoko-Buttermischung dazu geben und glatt rühren (aber nicht zu dolle rühren, soll nur glatt werden).
4.) Eine 25cm lange Kastenbackform (ich habe diese verwendet*Amazon Partnerlink) fetten oder mit Backpapier auslegen.
5.) Den Teig nun aus der Schale holen und auf einer leicht (!) bemehlten Unterlage ca. 25x35cm rechteckig ausrollen. Von der langen Seite (also die 35cm lange Seite) in ca. 5 gleich große Streifen schneiden. Ich nehme hierfür gerne einen Pizzaschneider, läuft wie geschmiert.
6.) Die Teigstreifen mit der Schokoladenfüllung bestreichen, am besten geht dies mit einem solchen Palettenmesser. Wichtig ist hier, nicht zu viel Füllung aufzustreichen, das läuft Euch beim Backen sonst über. Zu wenig soll es aber ja auch nicht sein, nech, sonst fehlt das Schokofeeling.
7.) Dann alle Streifen übereinander stapeln. Den Stapel nun erneut in 5 Stücke teilen, so daß man 5 Stapel mit je 5 Teigstücken erhält. Diese Stapel nun aufrecht in die Backform stellen. Spätestens jetzt habt vielleicht auch Ihr sehr viel Schokolade an den Fingern und ja: ich habe sie gegessen. Erneut mit einem Küchenhandtuch abdecken und 30 Minuten lang gehen lassen.
8.) Unterdessen den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
9.) Das Brot ca. 30 Minuten lang backen.
10.) Wer wie ich ein bisschen mehr Kaffee im Leben gut vertragen mochte, kann jetzt noch eine Espressoglasur auf das herrlich leckere Schokobrot geben. Hierfür Espresso (oder Kaffee) mit Milch und Puderzucker verrühren. Dabei am besten den Puderzucker esslöffelweise nach und nach hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Über das fertige Brot geben und genießen.
Habt einen feinen (und leckeren!) Tag, Ihr lieben!
Bis bald
Eure Jeanny